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Beschreibung
Swissmedic-genehmigte Fachinformation
Imodium® Duo
Zusammensetzung
Wirkstoffe
Loperamidhydrochlorid, Simethicon.
Hilfsstoffe
1 Tablette enthält:
Calciumhydrogenphosphat, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Acesulfam-Kalium, Stearinsäure, künstliches Vanille-Aroma (enthält Benzylalkohol 0,026 mg), corresp. Natrium 1 mg.
Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit
Tablette: 2 mg Loperamidhydrochlorid und 133 mg Simethicon entsprechend 125 mg Dimeticon pro Tablette.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Imodium Duo ist indiziert zur symptomatischen Behandlung von akuter Diarrhoe bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren, wenn die akute Diarrhoe mit abdominalen Beschwerden aufgrund von Gasbildung wie aufgeblähtes Abdomen, Krämpfe oder Flatulenz verbunden ist.
Dosierung/Anwendung
Während der Diarrhoe ist auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zu achten.
Übliche Dosierung
Erwachsene ab 18 Jahren
Initial 2 Tabletten (= 4 mg), danach jeweils 1 Tablette (= 2 mg) nach jedem ungeformten Stuhl. Die Tagesdosis von maximal 4 Tabletten (= 8 mg) sollte nicht überschritten werden. Die maximale Behandlungsdauer ist auf 2 Tage beschränkt.
Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren
Initial 1 Tablette (= 2 mg), danach jeweils 1 Tablette (= 2 mg) nach jedem ungeformten Stuhl. Die Tagesdosis von maximal 4 Tabletten (= 8 mg) sollte nicht überschritten werden. Die maximale Behandlungsdauer ist auf 2 Tage beschränkt.
Die Tabletten weisen eine Zierbruchrille auf (Testergebnisse zur Teilbarkeit fehlen, für eine erleichterte Einnahme können sie jedoch geteilt werden).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder unter 12 Jahren
Kinder unter 12 Jahren sollten nicht mit Imodium Duo behandelt werden (siehe «Kontraindikationen»).
Ältere Patienten
Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Für Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Obwohl für diese Patientengruppe keine Daten zu Pharmakokinetik verfügbar sind, ist Imodium Duo wegen des reduzierten First-Pass-Metabolismus nur mit Vorsicht einzusetzen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen). Bei schweren Leberfunktionsstörungen sollte Imodium Duo nicht angewendet werden.
Kontraindikationen
Die Anwendung bei schweren Leberfunktionsstörungen ist kontraindiziert.
Kinder unter 12 Jahre sollten nicht mit Imodium Duo behandelt werden. Imodium Duo ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung kontraindiziert.
Imodium Duo soll bei folgenden Patienten nicht als primäre Therapie eingesetzt werden:
- Patienten mit akuter Dysenterie (charakterisiert durch schleimig-blutigen Stuhl und hohes Fieber);
- Patienten mit einer akuten ulzerativen Colitis;
- Patienten mit einer bakteriellen Enterocolitis, welche durch invasive Organismen verursacht wurde einschliesslich Salmonellen, Shigellen und Campylobacter;
- Patienten mit einer pseudomembranösen Colitis, welche infolge des Gebrauchs von Breitspektrum-Antibiotika auftrat.
Imodium Duo darf nicht eingesetzt werden, wenn die Hemmung der Peristaltik wegen des möglichen Risikos von signifikanten Folgeerkrankungen wie Ileus, Megacolon und toxisches Megacolon vermieden werden muss. Imodium Duo muss unverzüglich abgesetzt werden, wenn sich eine Obstipation, ein aufgetriebener Bauch oder ein Ileus entwickelt.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die Behandlung der Diarrhoe mit Imodium Duo ist rein symptomatisch. Wenn immer eine zugrundeliegende Krankheitsursache festgestellt werden kann, soll eine entsprechende spezifische Behandlung durchgeführt werden.
Bei Patienten mit (schwerem) Durchfall können Wasser- und Elektrolytmangel auftreten. In solchen Fällen ist eine angemessene Flüssigkeits- und Elektrolytersatz-Therapie die wichtigste Massnahme.
Tritt innerhalb von 48 Stunden keine Besserung der Diarrhoe ein, ist die Therapie abzubrechen und es sind weitere Abklärungen beim Arzt oder der Ärztin angezeigt.
Bei Aids-Patienten, welche Imodium Duo zur Behandlung von Durchfall erhalten, muss die Therapie bei den ersten Anzeichen eines aufgetriebenen Bauches gestoppt werden. Bei Aids-Patienten kam es nach Behandlung einer infektiösen Colitis, verursacht durch virale und bakterielle Krankheitserreger, in Einzelfällen zu Obstipation mit einem erhöhten Risiko für ein toxisches Megacolon.
Obwohl für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion keine Daten zur Pharmakokinetik verfügbar sind, ist Imodium Duo wegen des reduzierten First-Pass-Metabolismus nur mit Vorsicht einzusetzen. Dieses Arzneimittel sollte bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht verwendet werden, da eine relative Überdosierung mit daraus resultierender Zentralnervensystem (ZNS)-Toxizität entstehen kann.
Bei Personen mit Opioidabhängigkeit sind Missbrauch und Fehlanwendung von Imodium Duo als Opioidersatz beschrieben worden (siehe «Überdosierung»).
Imodium Duo Tabletten
- enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».
- enthalten 0,026 mg Benzylalkohol pro Tablette. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen. Grosse Mengen sollten wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität («metabolische Azidose») nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig angewendet werden, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.
Interaktionen
Nicht-klinische Daten haben gezeigt, dass Loperamid ein Substrat des P-Glycoproteins ist. Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (16 mg Einzeldosis) mit Chinidin oder Ritonavir, beides P-Glycoprotein-Hemmer, resultierte in einer 2- bis 3-fachen Erhöhung der Loperamid-Plasmaspiegel. Wenn Loperamid in den empfohlenen Dosierungen angewendet wird, ist die klinische Relevanz dieser pharmakokinetischen Interaktion mit P-Glycoprotein-Hemmern unbekannt. Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (4 mg Einzeldosis) und Itraconazol, einem CYP3A4- und P-Glycoprotein-Hemmer, resultierte in einer 3- bis 4-fachen Erhöhung der Loperamid-Plasmaspiegel. In der gleichen Studie erhöhte Gemfibrozil, ein CYP2C8-Hemmer, die Loperamid-Werte um ungefähr das 2-fache. Bei einer Kombination aus Itraconazol und Gemfibrozil ergeben sich ein 4-facher Anstieg der Plasmaspitzenwerte von Loperamid und ein 13-facher Anstieg der totalen Plasmaexposition. Es wurden keine zentralen Opiat-Wirkungen beobachtet.
Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (16 mg Einzeldosis) und Ketoconazol, einem CYP3A4- und P-Glycoprotein-Hemmer, resultierte in einem 5-fachen Anstieg der Loperamid-Plasmawerte. Es wurden keine zentralen Opiat-Wirkungen beobachtet.
Die gleichzeitige Verabreichung von oralem Desmopressin führte zu einem 3-fachen Anstieg der Desmopressin Plasmawerte, was höchstwahrscheinlich auf eine verringerte gastrointestinale Motilität zurückzuführen ist.
Es ist davon auszugehen, dass Arzneimittel mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften die Wirkung von Loperamid verstärken und dass Arzneimittel, die den gastrointestinalen Transit beschleunigen, die Wirkung von Loperamid beeinträchtigen.
Da Simethicon nicht über den Gastrointestinaltrakt absorbiert wird, sind keine nennenswerten Wechselwirkungen zwischen Simethicon und anderen Arzneimitteln zu erwarten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Hinweise auf teratogene oder embryotoxische Wirkungen von Loperamid und Simethicon vor. Imodium Duo soll an Schwangere nur verabreicht werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Stillzeit
Loperamid tritt in geringer Menge in die Muttermilch über, deshalb sollte Imodium Duo während der Stillzeit nicht verwendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Im Rahmen einer mit Imodium Duo behandelten Diarrhoe können Müdigkeit, Schwindelanfälle und Benommenheit auftreten. Deshalb ist Vorsicht geboten beim Lenken von Fahrzeugen und Maschinen.
Unerwünschte Wirkungen
Daten aus klinischen Studien
Die Sicherheit von Loperamid/Simethicon wurde anhand von 2040 Patienten, die an fünf klinischen Studien teilnahmen, bewertet. Alle Studien betrafen Patienten mit akuter Diarrhoe sowie Unbehagen aufgrund von Gasbildung, die mit einer Loperamid/Simethicon Kautablette behandelt wurden. Vier der Studien verglichen Loperamid/Simethicon mit Loperamid, Simethicon und Placebo und eine Studie verglich zwei unterschiedliche Loperamid/Simethicon-Formulierungen mit Placebo.
Die am häufigsten (≥1% Inzidenz) gemeldeten unerwünschten Wirkungen in klinischen Studien waren: Geschmacksstörungen (2.6%) und Übelkeit (1.6%).
Die folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind bei der Anwendung von Loperamid/Simethicon in klinischen Studien beobachtet worden. Zusätzlich werden auch unerwünschte Wirkungen, die mit der Anwendung von Loperamidhydrochlorid alleine gemeldet wurden, aufgeführt.
Die Häufigkeit wird wie folgt angegeben: Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000; ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzena, Geschmacksstörungen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit.
Gelegentlich: Bauchschmerzen, abdominales Unbehagena, Oberbauchschmerzena, Erbrechen, Verstopfung, Blähungen, Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Asthenie.
a basiert auf unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien mit Loperamid HCl berichtet wurden. Die Häufigkeitskategorie wurde auf Grund von klinischen Studien mit Loperamid HCl bei akuter Diarrhoe zugeteilt (N=2755).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Die folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen wurden bei der Anwendung von Loperamid/Simethicon oder Loperamidhydrochlorid nach der Markteinführung beobachtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktiona, anaphylaktoide Reaktion (einschliesslich anaphylaktischer Schock)a, anaphylaktische Reaktiona.
Erkrankungen des Nervensystems
Schläfrigkeita, Benommenheitb, Bewusstlosigkeita, Einschränkung des Bewusstseinsa, Stupora, muskuläre Hypertoniea, gestörte Koordinationa.
Augenerkrankungen
Pupillenverengunga.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Aufgeblähter Bauchb, Dyspepsieb, Ileusa (einschliesslich paralytischer Ileus), Megacolon (einschliesslich toxisches Megacolonc).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Bullöses Exanthem (einschliesslich Stevens-Johnson-Syndroma, toxisch epidermale Nekrolysea und Erythema multiformea), Angioödema, Urtikariaa, Juckreiza.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Harnverhaltena.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Müdigkeit.
a basiert auf Post-Marketing Erfahrung mit Loperamid HCl
b basiert auf Post-Marketing Erfahrung mit Loperamid-Simethicon. Benommenheit und aufgeblähter Bauch wurden auch als unerwünschte Wirkungen von Loperamid HCl aus klinischen Studien identifiziert.
c siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»
Pädiatrische Population
Es wird erwartet, dass Häufigkeit, Art und Schweregrad der unerwünschten Wirkungen bei Kindern vergleichbar sind mit denjenigen bei Erwachsenen.
Kinder unter 12 Jahren sollten nicht mit Imodium Duo behandelt werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Überdosierung
Anzeichen und Symptome
Im Falle einer Überdosierung (eingeschlossen die relative Überdosierung wegen hepatischer Funktionsstörungen) sind ZNS-Depression (Stupor, Koordinationsstörungen, Somnolenz, Miosis, muskuläre Hypertonie, Atemdepression), Mundtrockenheit, Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Harnretention und paralytischer Ileus beobachtet worden. Kinder können empfindlicher in Bezug auf ZNS-Wirkungen sein als Erwachsene.
Bei Personen, die Loperamidhydrochlorid absichtlich überdosiert eingenommen haben (in Dosen von 40 mg bis zu 792 mg pro Tag) sind eine Verlängerung des QT-Intervalls und des QRS-Komplexes und/oder schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien, inklusive Torsade de Pointes, aufgetreten. Es sind auch Todesfälle bekannt. Missbrauch, Fehlanwendung und/oder exzessive Überdosierung von Loperamidhydrochlorid können das Brugada-Syndrom demaskieren. Nach dem Absetzen wurden Fälle von Arzneimittelentzugssyndromen bei Personen beobachtet, die Loperamid überdosiert haben.
Behandlung
Im Falle einer Überdosierung sollte eine EKG-Überwachung hinsichtlich einer Verlängerung des QT-Intervalls erfolgen.
Die Behandlung ist symptomatisch. Bei ZNS-Symptomen nach einer Überdosierung kann Naloxon als Antidot verabreicht werden. Da die Wirkung von Loperamid länger dauert als jene von Naloxon (1 - 3 Stunden), können Wiederholungen der Naloxon-Verabreichung indiziert sein. Wegen der möglichen ZNS-Depression sollte der Patient während mindestens 48 Stunden eng überwacht werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code
A07DA53
Wirkungsmechanismus
Loperamid bindet sich stark an die µ-Opiatrezeptoren in der Darmwand und zeichnet sich durch einen raschen Wirkungseintritt und eine lange Wirkungsdauer aus. Es blockiert die Freisetzung von Acetylcholin und Prostaglandin, wodurch die propulsive Peristaltik gehemmt und die intestinale Transitzeit verlängert wird. Zusätzlich wird der Tonus des Analsphinkters erhöht, was die Inkontinenz reduziert und den Stuhldrang herabsetzt. Loperamid verändert die Darmflora nicht.
Simethicon ist physiologisch inert und führt auf rein physikalischem Weg, durch seine oberflächenaktiven und entschäumenden Eigenschaften, zur Elimination von Darmgasen.
In einer im Jahre 1975 durchgeführten multizentrischen randomisierten klinischen Doppelblindstudie mit 213 Patientinnen und Patienten mit akuter Diarrhöe, die entweder Loperamid, Placebo oder andere Arzneimittel gegen Durchfall erhielten, wurde bei mehr als der Hälfte der 56 Patientinnen und Patienten in der Loperamid-Gruppe innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme einer Dosis von 4 mg Loperamid (das entspricht 2 Tabletten bzw. Kapseln) kein ungeformter Stuhl mehr beobachtet. Klinische Studien bei Diarrhöe haben diese sehr schnelle Wirksamkeit von Loperamid bestätigt.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend.
Pharmakokinetik
Absorption
Ein Grossteil des eingenommenen Loperamid wird über den Darm absorbiert, doch aufgrund des ausgeprägten First-Pass-Effektes von Loperamid liegt die systemische Verfügbarkeit nur bei rund 0,3%.
Maximale Plasmaspiegel werden ca. 4 Stunden nach der Einnahme gemessen.
Simethicon wird nicht resorbiert.
Distribution
Studien mit Ratten zeigen, dass Loperamid eine grosse Affinität für die Darmwand besitzt und sich bevorzugt an die Rezeptoren in der longitudinalen Muskelschicht bindet.
Die Konzentration von Loperamid im Blut ist für die Penetration ins Zentralnervensystem nicht ausreichend. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 95%, hauptsächlich an Albumin. Nicht-klinischen Daten zufolge ist Loperamid ein P-Glycoprotein-Substrat.
Metabolismus
Loperamid wird fast vollständig durch die Leber metabolisiert und konjugiert mit der Galle ausgeschieden. Die oxidative N-Demethylierung ist der wichtigste Abbauweg von Loperamid und wird hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2C8 herbeigeführt. Aufgrund des sehr hohen First-Pass-Effekts bleiben die Plasmaspiegel des unveränderten Arzneimittels extrem niedrig.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit von Loperamid im Menschen liegt zwischen 9 und 14 Stunden, im Mittel ungefähr bei 11 Stunden. Unverändertes Loperamid und die Hauptmetaboliten werden hauptsächlich mit den Fäzes ausgeschieden. Loperamid wird nicht mit dem Urin ausgeschieden.
Unverändertes Simethicon wird mit den Fäzes ausgeschieden.
Kinder und Jugendliche
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien an Pädiatriepatienten durchgeführt. Man geht jedoch davon aus, dass die Pharmakokinetik und die Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bei dieser Patientenpopulation ähnlich sind wie bei erwachsenen Patienten.
Präklinische Daten
Loperamid hemmte in einer in vitro Studie an HEK-Zellen mit stabil exprimierenden hERG-Kanälen den Kaliumstrom bei einer IC50 von 0.39 µM. Dies entspricht einer Plasmakonzentration von freiem Loperamid, die mehr als 1000-fach über der maximal empfohlenen therapeutischen Dosis liegt. In einer in vivo Studie an Meerschweinchen wurde bei einer Loperamid-Plasmakonzentration, die 109-fach über den therapeutischen Dosen bei Menschen lag, eine signifikante QTc-Verlängerung festgestellt. Diese Daten sind konsistent mit einer QT-Verlängerung im Fall einer erheblichen Überdosierung bei Menschen (siehe «Überdosierung»).
Studien zur akuten und chronischen Toxizität zeigten für Loperamid keine spezifische Toxizität. Loperamid wirkte in verschiedenen in vivo und in vitro Studien nicht genotoxisch. Es wurde kein kanzerogenes Potential festgestellt. In Reproduktionsstudien an trächtigen und/oder stillenden Ratten wurden bei Dosen von 40 mg/kg/Tag Toxizitätserscheinungen beim Muttertier, eine Beeinträchtigung der Fertilität und ein verringertes Überleben der Feten/Nachkommen festgestellt. In Dosen von 10 mg/kg wurden keine Effekte auf die Gesundheit der Muttertiere oder der Föten sowie auf die peri- und postnatale Entwicklung beobachtet.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer
54880 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH, Zug, ZG
Stand der Information
August 2023
Eigenschaften
Art. Nr. | 07771855 |
EAN Nr. | 7680548800015 |