CALCIMAGON D3 Kautabl 500/800 Orange 30 Stk

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Beschreibung

Swissmedic-genehmigte Fachinformation

Calcimagon®-D3 500/800

CPS Cito Pharma Services GmbH

Zusammensetzung

Wirkstoff

Calcii carbonas, Cholecalciferolum (Vit. D3)

Hilfsstoffe

Aromatica (Zitronen- und Orangenaroma), Excip. pro compresso.

Diabetikerhinweis:

1 Kautablette Calcimagon-D3 500/800 mit Zitronen- bzw. Orangenaroma enthält 7.97 mg Kohlenhydrate.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Kautablette à 1250 mg Calcii carbonas (entsprechend 500 mg elementares Calcium) und 8 mg Cholecalciferoli concentras (entsprechend 20 µg oder 800 I.E. Vitamin D3).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Behandlung und Prophylaxe eines Vitamin D/Calciummangels bei älteren Patientinnen und Patienten. Zur Unterstützung der Vorbeugung und der Therapie der Osteoporose.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 1 Kautablette pro Tag einnehmen.

Die Tabletten können gekaut oder aber in ein Glas Wasser gegeben und nach dem Zerfall eingenommen werden.

Die Calcium-Dosis in Calcimagon-D3 500/800 Kautabletten liegt unterhalb der empfohlenen täglichen Gesamtdosis. Calcimagon-D3 500/800 Kautabletten werden deshalb vor allem für Patienten mit zusätzlichem Bedarf an Vitamin D empfohlen, die täglich bereits 500 – 1000 mg Calcium mit der Nahrung einnehmen. Die bestehende Calcium-Einnahme der Patienten soll durch den Arzt bzw. die Ärztin geschätzt werden.

Calcimagon-D3 500/800 Kautabletten sind nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere Inhaltsstoffe gemäss Zusammensetzung, Hypercalzämie, Hypercalziurie, Nephro- oder Urolithiasis, Hypervitaminose D, Niereninsuffizienz, Hyperphosphatämie, primärer Hyperparathyreoidismus, Therapie mit Calcitriol oder anderen Vitamin D-Metaboliten, diffuses Plasmozytom, Knochenmetastasen, Osteoporose aufgrund einer längeren Immobilisation, längere Immobilisation mit Hypercalziurie und/oder Hypercalzämie.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Es liegen keine Daten zur Kinetik bei Leberinsuffizienz vor. Bei einer längeren Behandlung mit hohen Dosen oder im Fall einer leichten Niereninsuffizienz sollte der Calciumspiegel im Serum und im Urin bestimmt werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Wenn die Calciurie 7.5 mmol/24 h übersteigt (300 mg/24 h), Reduktion oder momentanes Absetzen der Therapie.

Bei einer Hypercalcämie, z.B. durch Begleitmedikation mit anderen hochdosierten Vitamin-D-Quellen und/oder calciumhaltigen Arzneimitteln oder Nährstoffen (z.B. Milch) sowie einer gleichzeitigen Alkalose, z.B. durch begleitende Einnahme von basischen Substanzen wie Antazida, besteht das Risiko eines Milch-Alkali-Syndroms (Burnett-Syndrom) mit nachfolgender Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Bei diesen Patienten sind die Calciumwerte in Serum und Harn sowie die Nierenfunktion zu überwachen (weitere Massnahmen siehe unter «Überdosierung»).

In Kombination mit Digitalispräparaten, Tetrazyklinen, Chinolonantibiotika, Natriumfluorid, Kortikosteroiden, Diuretika, Laxantien, Barbituraten, Bisphosphonaten, Colestyramin, Paraffin und Eisenpräparaten siehe Text unter «Interaktionen».

Das Präparat sollte Patienten mit Sarkoidose mit Vorsicht verordnet werden, denn es besteht das Risiko einer schnelleren Verstoffwechslung zum aktiven Metaboliten des Vitamin D. Diese Patienten sollten bezüglich Calciumspiegel im Serum und Urin überwacht werden.

Bei der Verschreibung anderer Vitamin-D-Präparate ist der Vitamin-D-Gehalt (800 IE) von Calcimagon-D3 500/800 zu berücksichtigen.

Interaktionen

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Phenytoin oder Barbituraten kann die Wirkung von Vitamin D wegen erhöhtem Stoffwechsel vermindert werden. Aus diesem Grund wird ein zeitlicher Abstand von 3 Stunden zwischen der Einnahme dieser Präparate und Calcimagon-D3 500/800 empfohlen.

Die gleichzeitige Behandlung mit Ionenaustauscherharzen wie Colestyramin oder Laxantien wie Paraffinöl kann die Absorption von Vitamin D vermindern.

Im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Digitalispräparaten besteht das Risiko, dass orale Gaben von Calcium und Vitamin D die Toxizität der Digitalisglykoside erhöhen. Aus diesem Grunde ist eine genaue klinische und elektrokardiographische Überwachung des Patienten erforderlich.

Werden gleichzeitig orale Tetrazykline verabreicht, müssen diese aus Gründen der Resorption in einem zeitlichen Abstand von ca. 3 Stunden zu Calcimagon-D3 500/800 verabreicht werden. Bei Verabreichung von Chinolonantibiotika sollten diese mindestens 2 Stunden vor oder 4-6 Stunden nach der Einnahme von Calcimagon-D3 500/800 verabreicht werden, da sonst das Risiko einer bis zu 50% verminderten Bioverfügbarkeit der Chinolonantibiotika mit entsprechender Reduktion der Wirksamkeit besteht.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Levothyroxin kann dessen Wirksamkeit reduziert sein, da Calcium wahrscheinlich die Resorption blockiert. Deshalb empfiehlt sich die mindestens 4 Stunden getrennte Einnahme dieser beiden Präparate.

Wird gleichzeitig eine Behandlung mit Natriumfluorid, Bisphosphonaten Zink-, Strontiumranelat- oder Eisenpräparaten durchgeführt, sollte ein zeitlicher Abstand von 2 Stunden zur Einnahme von Calcimagon-D3 500/800 eingehalten werden, da Calcium die Absorption dieser Stoffe behindern kann.

Da (systemische) Kortikosteroide die Absorption von Calcium im Darm und in den Nieren hemmen, muss bei einer Ko-Medikation gegebenenfalls die Calcimagon-D3- Dosis erhöht werden.

Falls gleichzeitig Thiaziddiuretika appliziert werden, die die tubuläre Reabsorption von Calcium erhöhen, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Hypercalzämie.

Furosemid und andere Schleifendiuretika erhöhen die renale Calciumausscheidung.

Oxalsäure (in Spinat und Rhabarber) und Phytinsäure (in Vollkorngetreide) können die Resorption von Calcium durch Bildung von unlöslichen Verbindungen mit Calciumionen hemmen. Deshalb ist eine Verabreichung von Calciumpräparaten innerhalb von 2 Stunden nach Einnahme von Oxal- bzw. Phytinsäure-reichen Nahrungsmitteln nicht zu empfehlen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft: Tierstudien haben unerwünschte Effekte von hochdosiertem Vitamin D auf den Fötus gezeigt.

Bei Überdosierung von Calcium (andauernde Hypercalzämie) und von Vit. D3, gibt es klare Hinweise auf Risiken für den menschlichen Fötus. Das Präparat sollte deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig. Calcium und Vit. D3 können jedoch in der Schwangerschaft bei einem entsprechenden Mangel eingenommen werden. Die Tageshöchstdosen von 1500 mg Calcium und 600 I.E. Vit. D3 sollten dabei nicht überschritten werden.

Stillzeit: Calcium und Vitamin D werden in die Muttermilch ausgeschieden. Dies sollte bei einer zusätzlichen Verabreichung von Vitamin D an das Kind berücksichtigt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt. Eine Beeinträchtigung ist jedoch unwahrscheinlich.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen sind, aufgeschlüsselt nach Systemorganklassen und Häufigkeiten, nachfolgend aufgeführt.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥1/10); häufig (< 1/10, ≥1/100); gelegentlich (< 1/100, ≥1/1'000); selten (< 1/1'000, ≥1/10'000); sehr selten (< 1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems:

Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Angioödeme oder laryngeale Ödeme

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Hypercalzämie, Hypercalziurie

Sehr selten: Milch-Alkali-Syndrom (nur bei Überdosierungen beobachtet, siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Überdosierung»)

Bei entsprechender Veranlagung kann eine über längere Zeit durchgeführte Therapie mit hohen Dosen die Bildung von Konkrementen in den Harnwegen begünstigen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Selten: Leichte gastrointestinale Beschwerden wie Obstipation, Dyspepsie, Flatulenz, Nausea, Abdominalschmerzen, Diarrhoe

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Pruritus, Exanthem, Urtikaria

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Klinische Anzeichen einer Hypercalzämie sind Anorexie, Durst, Nausea, Erbrechen, Obstipation, Abdominalschmerzen, Muskelschwäche, Müdigkeit, mentale Störungen, Polydipsie, Polyurie, Knochenschmerzen, Nephrocalzinose, Nierensteine und in schweren Fällen Herzarrhythmien. Eine extreme Hypercalzämie kann Koma und Tod zur Folge haben. Andauernd hohe Calciumspiegel z.B. durch Begleitmedikation mit anderen hochdosierten Vitamin-D-Quellen und/ oder calciumhaltigen Arzneimitteln oder Nährstoffen (z.B. Milch) sowie einer gleichzeitigen Alkalose, z.B. durch begleitende Einnahme von basischen Substanzen wie Antazida, können zu einem Milch-Alkali Syndrom und  zu einer irreversiblen Nierenschädigung und zu einer Weichteilverkalkung führen.

Biologische Symptome sind Hypercalziurie, Hypercalzämie, Beeinflussung von Nierenfunktionstests.

Folgende Behandlungen einer Überdosierung werden empfohlen: Die Behandlung mit Calcimagon-D3 500/800 ist zu unterbrechen, ebenso eine etwaige Behandlung mit Thiaziddiuretika, Lithium, Vitamin A, Vitamin D und Herzglykosiden. Bei Patienten mit Bewusstseinsstörung sollte eine Entfernung des Mageninhalts durchgeführt werden. Flüssigkeitszufuhr und je nach Schweregrad der einzelne oder kombinierte Einsatz von Schleifendiuretika, Cortikosteroiden, Calcitonin und Bisphosphonaten. Serumelektrolyte, Nierenfunktion und Diurese müssen überwacht werden. In schweren Fällen auch das EKG und der zentrale Venendruck (ZVD).

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

A12AX

Wirkungsmechanismus

Calcimagon-D3 500/800 enthält Calciumcarbonat und Vitamin D3, die am Knochenmetabolismus beteiligt sind. Vitamin D wirkt über eine Erhöhung der intestinalen Calciumabsorption und Mobilisierung von Knochencalcium sowie durch Reduktion der renalen Calciumausscheidung. Eine direkte Wirkung ist nicht ausgeschlossen, da Osteoblasten Calcitriolrezeptoren aufweisen. Die Zufuhr von Calcium und Vitamin D ermöglicht bei Calciummangel eine Reduktion der Zunahme von Parathormon, die sekundär zum Calciumdefizit verläuft und verantwortlich ist für die erhöhte Knochenresorption.

Eine klinische Studie an stationären Patienten mit Vitamin D-Mangel hat ergeben, dass sich durch die tägliche Einnahme von 1000 mg Calcium und 800 I.E. Vitamin D über die Dauer von 6 Monaten der Wert des 25-Hydroxy-Metaboliten von Vitamin D3 normalisierte und der sekundäre Hyperparathyreoidismus und die alkalischen Phosphatasen zurückgingen.

Eine über 18 Monate durchgeführte doppelblinde, plazebokontrollierte Studie an 3270 stationären Probandinnen im Alter von 84±6 Jahren zeigte, wenn diese zusätzlich Vitamin D (800 I.E./Tag) und Calciumphosphat (entsprechend 1200mg Calcium/Tag) erhielten, eine signifikante Abnahme der PTH-Sekretion. Eine nach 18 Monaten vorgenommene «Intent-to-treat»-Auswertung ergab 80 Hüftfrakturen in der Calcium-Vitamin D-Gruppe gegenüber 110 Hüftfrakturen in der Plazebo-Gruppe (p = 0,004). In einer Folgestudie über 36 Monate erlitten 137 Frauen in der Calcium-Vitamin D-Gruppe (n = 1176) mindestens eine Hüftfraktur, gegenüber 178 Frauen in der Plazebo-Gruppe (n = 1127; p ≤0,02).

Pharmakokinetik

Absorption

Vitamin D3 wird im proximalen Teil des Dünndarms resorbiert. Calcium wird ebenfalls im oberen Teil des Dünndarms, in ionisierter Form, durch einen aktiven, saturierbaren calcitriolabhängigen Transfermechanismus, resorbiert.

Distribution

Werden Calcium und Vitamin D3 gleichzeitig appliziert, wird der Calciumspiegel in variablen Proportionen erhöht, die von der Vitamin D-Dosis, der Behandlungsdauer sowie dem Alter des Patienten abhängen. Die ionisierte, diffusionsfähige Calciumfraktion macht ca. 60% des Serumcalciums aus.

Metabolismus

Im Blut wird Vitamin D3 über ein γ-Globulin transportiert. Um aktiviert zu werden, unterliegt es zwei Hydroxylierungen. Die erste erfolgt in der Leber, was zum 25-hydroxylierten Vitamin D3 (Calcifediol) führt. Die zweite, in den Nierentubuli, führt zum 1,25-dihydroxy-Vitamin D3 oder Calcitriol, dem aktiven Metaboliten von Vitamin D.

Elimination

Calcium und Vitamin D werden über die Fäzes und den Urin eliminiert. Die renale Calciumausscheidung hängt einerseits von der Glomerulumfiltration, andererseits vom Ausmass der tubulären Reabsorption ab, die unter dem Einfluss von Parathormon steht.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Es liegen keine kinetischen Daten vor bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Präklinische Daten

Reproduktionstoxizität

Zum vorliegenden Präparat liegen keine relevanten präklinischen Daten vor.

Hohe Dosen von Vitamin D3 haben sich in Tierstudien als teratogen erwiesen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit/Besondere Lagerungshinweise

Das Präparat ist in der Originalverpackung, gut verschlossen, vor Feuchtigkeit geschützt, nicht über 30 °C und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Zulassungsnummer

53929 (Swissmedic)

Zulassungsinhaberin

CPS Cito Pharma Services GmbH, 8610 Uster

Stand der Information

Dezember 2016

Eigenschaften

MarkeCALCIMAGON
Art. Nr.07548043
EAN Nr.7680539290450

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